Der Kleintierpraxis-Blog

Hier finden Sie wichtige Informationen zu Themen wie assistiertes Füttern, Darmgesundheit und die Bedeutung von qualitativ hochwertigem Heu für Kleintiere, sowie zukünftig auch spezielle Hinweise für Hunde und Katzen. Erfahren Sie zudem, welche Maßnahmen bei erkrankten Tieren zu ergreifen sind, präsentiert in übersichtlichen Videosequenzen. Die Liste wird regelmäßig erweitert!

 

Golddrathimplantation beim Hund

Golddrathimplantation – Was ist das?

Die Goldimplantation bzw. Goldakupunktur ist ein sinnvoller schmerztherapeutischer Ansatz bei chronischen Schmerzpatienten. Die Therapie-Alternative eignet sich vor allem bei Hüftdysplasie, Ellenbogendysplasie, fortgeschrittenen Arthrosen und auch Wirbelsäulenerkrankungen, wie z. B. Spondylosen. Durch die Veränderung des gesamten Bewegungsablaufs aufgrund der schmerzverringernden Schonhaltung des Patienten, werden ohne Behandlung die angrenzenden Gelenke bei jedem Schritt weiterer, unnatürlicher Belastung ausgesetzt. Somit verschlechtert sich der Gesamtzustand unbehandelt stetig.

Bei der Golddrahtimplantation werden nach genauer dynamischer Diagnose, unter Narkose stiftförmige, 24-karätige Golddrahtstücke durch eine Hohlnadel an bestimmte Körperpunkte unter die Haut, in die Muskulatur bzw. an den Knochen gebracht. Die Goldstifte wachsen im Gewebe ein und können ein Leben lang dort verbleiben. Für spätere Behandlungen jeglicher Art stellen diese kein Hindernis dar. Die Implantate wirken symptomatisch und können weder die Krankheitsursache als solche heilen noch das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten – aber verlangsamen. Den Körper als Ganzes in seiner Bewegung effizient und nachhaltig zu therapieren, ist das Hauptanliegen dieser Behandlungsmethode.

Was bewirkt sie?

Durch die Behandlung werden in erster Linie die Schmerzen genommen, die durch Veränderungen in den Gelenken entstehen. Die Golddrahtstücke bewirken an den betroffenen Gelenken eine Veränderung des Gewebe-pH-Wertes, was zur Verbesserung der Durchblutung führt und verhindert, daß schmerzauslösende und schmerzübertragende Substanzen an den Nervenendplatten angreifen.

Durch die Schmerzreduktion kann der Patient die bislang geschonten Teile des Bewegungsapparates besser belasten und die gesamte Schmerzsituation wird verbessert, da chronisch verspannte Muskulatur entspannt wird.

Der Patient gibt die eingenommene Schonhaltung auf und das Gangbild verbessert sich deutlich. Vorhandene Arthrosen oder angeborene Fehlhaltungen können damit nicht beseitigt werden, jedoch ermöglicht diese Behandlung schmerzfreie Bewegung ohne zusätzliche Dauereingabe von Medikamenten. Eine bessere Beweglichkeit und damit eine höhere Lebensfreude und Lebensqualität sind das Ergebnis.

Wie wird sie durchgeführt?

Zur Voruntersuchung gehört eine genaue Analyse des Gangbildes, Überprüfung der Gelenkfunktionen, Röntgenaufnahmen sowie das Abtasten auf Muskelverspannungen und -verhärtungen. Für den Haupteingriff ist eine Vollnarkose notwendig. An den Injektionsstellen wird das Fell bis auf die Haut abrasiert, um die ausreichende Desinfektion zu gewährleisten.

Die Implantation selbst erfolgt mit einem speziell entwickelten Injektionsgerät, mit dem die Goldpartikel im Körper platziert werden. Die Injektionen erfolgen an bestimmten Akupunkturpunkten und an den betroffenen Gelenken. Die Goldpartikel bestehen aus 24-Karat-Goldstücken, welche einen Durchmesser von 1mm und eine Länge von 1– 3 mm haben. Die Hohlnadel wird in das Implantationsgebiet eingeführt und nach Überprüfung der Position wird der Goldstift platziert. Die Goldimplantate wachsen reaktionslos im Gewebe ein, wodurch ein »wandern« der Goldstücke nicht möglich ist.

Und danach?

Im Anschluss an die Implantation muß der Patient geschont werden, um nach und nach wieder Muskeln aufzubauen. Für mindestens 14 Tage ist nur langsame, kontrollierte Bewegung an der Leine Pflicht, kein Spielen, kein Freilauf, keine Tagesmärsche, um eine Überbelastung zu verhindern. Die geschonten Muskeln müssen langsam aufgebaut werden. Sinnvoll ist eine Begleitung durch einen Physiotherapeuten.

Einsatzgebiete:

  • Hüftdysplasie
  • Spondylosen
  • Dackellähmung
  • Chronische Rückenschmerzen
  • Kniearthrosen
  • Ellenbogendysplasie
  • Schulterarthrosen
  • Schmerzhafte Muskelverspannungen
  • Knochenschmerzen
  • Chronische Schmerzsyndrome
  • Eingeschränkt auch bei Tumorschmerzen

Risiken?

Wie jede Operation, birgt auch diese natürlich Risiken. Dazu gehören:
Allgemeine Narkoserisiken

  • Falsche Platzierung des Implantates, schlimmstenfalls im Gelenk
  • Falsche Platzierung an einem Nerv
  • Infektionen
  • Blutergüsse

Sollte der Patient schwere Herzerkrankungen, Niereninsuffizienz, Leberschäden, starkes Übergewicht oder Tumorerkrankungen haben, sollte die Gefahr einer Narkose vermieden werden.

Kontraindikationen:

  • sehr alte Tiere
  • stark übergewichtige Tiere
  • bekannte Tumorerkrankungen
  • akut entzündliche Prozesse
  • Bandscheibenvorfälle
  • Patienten mit hohem Narkoserisiko
  • Patienten mit ausschließlich chirurgischen Indikationen, wie zum Beispiel Frakturen

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